In Bad Homburg werden kilometerweise Kabel werden verlegt

2022-12-02 17:26:42 By : Ms. DAVID HUANG

Glasfaser-Ausbau in Dornholzhausen gestartet - Bis soll es 2025 schnelles Internet in ganzer Stadt geben

Bad Homburg -Die ersten Menschen in Dornholzhausen werden bald "unter Licht" sein - will heißen, ihre Wohnung wird einen Glasfaser-Anschluss haben, mit dem sie eine deutlich schnellere Internet-Verbindung haben werden. Am Donnerstag, 23. Juni, ist am Rande des Stadtteils der lange angekündigte Glasfaser-Ausbau gestartet; zuvor hatten die ausführenden Firmen GVG Glasfaser und Vitronet den Oberbürgermeister zum symbolischen Spatenstich neben der neuen Feuerwache eingeladen.

"Nach kräftiger Überzeugungsarbeit", so GVG-Geschäftsführer Michael Gotowy, habe man in Dornholzhausen so viele Haushalte unter Vertrag nehmen können, dass es wirtschaftlich sei. Von rund 2500 Haushalten haben 1300 in 624 Gebäuden ein Glasfaser-Produkt erworben. Die Vermarktung sei am Anfang schwierig gewesen - nicht zuletzt weil es ein fremdes Produkt sei. So habe man sie noch einmal verlängert - was auch ein Grund ist, warum der Ausbau erst jetzt beginnt. Auch sei der Vermarktung eine längere Bau-Planungsphase gefolgt.

Jetzt werden die Straßen des Stadtteils sukzessive seitlich aufgegraben, um die neuen Kabel zu verlegen. Wer einen Eindruck von den Dimensionen bekommen möchte, kann mal in Richtung Fußgängerbrücke spazieren - dort liegen Dutzende meterhohe Rollen mit den Rohren, in denen sich die mehrfarbigen Kabel befinden. Das Bunte ist Kunststoff, das den Glasfaser-Kern lichtdicht ummantelt (siehe auch Box); jede Farbe wird in einen anderen Haushalt führen. Auf jeder Rolle liegt ein Kilometer Kabel.

Wie Vitronet-Projektleiter Dirk Schuckmann erläuterte, werden in Dornholzhausen insgesamt 20 Kilometer Kabel für die Haupttrassen verlegt und weitere 18 Kilometer fürs jeweils letzte Stück zu den Hausanschlüssen. Er rechnet damit, dass sich bald noch weitere Dornholzhäuser für Glasfaser entscheiden. "Das ist oft so, wenn die Leute die Bagger sehen." Wegen der Bauarbeiten würden die Anwohner zwei Tage vorher informiert. Zusätzliche Kosten für den Anschluss sollen auch nach Ende der Angebotsfrist, solange die Straße offen ist, in der Regel nicht entstehen.

Bis Ende Mai dieses Jahres konnten sich auch die Bewohner von Ober-Erlenbach in einer Vermarktungsphase einen kostenlosen Glasfaser-Anschluss sichern. Dort wurden 2173 Haushalte angefragt, und laut GVG wurden bis jetzt 888 Anschlüsse (41 Prozent) verkauft. Am 1. Juli soll eine weitere Vermarktungsphase in Kirdorf starten - dort können sich die Menschen bis zum 15. Oktober für einen Glasfaser-Anschluss entscheiden. Anschließend sollen nach und nach alle Haushalte in Bad Homburg die Möglichkeit für schnelles Internet bekommen: Die Stadt soll "flächendeckend" versorgt werden. Im Mai 2023 werde man mit der Vermarktung in der ganzen Stadt durch sein; 2025 soll dann ganz Bad Homburg in Lichtgeschwindigkeit surfen können. Dass zunächst in den am Rande gelegenen Stadtteilen angefangen wird, hat damit zu tun, dass dort das Internet zuweilen besonders langsam ist.

Spätestens seit der Corona-Pandemie, die viele Arbeitnehmer ins Home-Office gezwungen hatte, ist klar, wie wichtig eine schnelle Internet-Verbindung ist. "Da haben wir gemerkt, dass es an manchen Stellen in Bad Homburg besser, an anderen schlechter ging", sagte OB Alexander Hetjes (CDU). Dafür, wie die Stadt künftig aufgestellt ist, sei schnelles Internet "elementar". Auch lokale Unternehmen und nicht zuletzt die Verwaltung müssten hier Schritt halten. Der flächendeckende Glasfaser-Ausbau sei Teil der Digitalisierungsstrategie.

Der Ausbau wird auch oberirdisch Veränderungen bringen: An der Gertrud-Bäumer-Straße wird ein "PoP"-Gebäude entstehen - das steht für "Point of Presence" und ist ein Knotenpunkt des Glasfasernetzes. Auch weitere, kleinere Verteilerkästen werden im Laufe des Ausbaus im Stadtgebiet aufgestellt. Vom "PoP" werden die Leitungen zunächst zur PPR-Kreuzung gelegt, wo ein Anknüpfungspunkt zu den Datenzentren in Frankfurt liegt.

Wie die Stadt mitteilt, beginnt das von der GVG Glasfaser mit dem Ausbau beauftragte Unternehmen vitronet mit den Tiefbauarbeiten an der Kreuzung Saalburgstraße/Richard-Huch-Straße und geht systematisch in Richtung Feuerwehr vor. "Dornholzhausen ist in verschiedene Cluster aufgeteilt. Wir werden mit einer Trassenlänge von insgesamt rund 15 Kilometern knapp 700 Gebäude anschließen. Damit werden bald mehr als die Hälfte aller Gebäude in Dornholzhausen einen Glasfaseranschluss bis ins Haus erhalten", erklärt Pfeifer. Vom PoP, der Technikzentrale an der Feuerwehr in Dornholzhausen, ausgehend werden die einzelnen Glasfaserstränge gebündelt bis in die Straßen und schließlich in die einzelnen Haushalte gebracht.

Der letzte Hausanschluss im Stadtteil wird voraussichtlich im ersten Quartal 2023 hergestellt und schließt die Baumaßnahmen ab. Jeweils nach Fertigstellung des Tiefbaus werden sukzessive die Hausanschlüsse aktiviert sowie die Telefonie- und Internetdienste für die Kundinnen und Kunden freigeschaltet.

Interessierte, die sich bislang noch nicht für den Anschluss an das Highspeed-Glasfasernetz entschieden haben, können noch kurzfristig den Schritt Richtung digitale Zukunft gehen. "Solange der Graben noch offen ist und die Bauarbeiten in der jeweiligen Straße nicht abgeschlossen sind, bietet die GVG Glasfaser ein faires und unkompliziertes 'Last-Minute-Angebot' an", erklärt Gebietsleiter Martin Pfeifer. In Verbindung mit einem teranet-Produktvertrag wird dann für Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer lediglich eine geringe Planungspauschale von 350 Euro für den Anschluss vom Bürgersteig bis ins Gebäude berechnet - sofern dieses nicht mehr als 15 Meter von der Grundstücksgrenze entfernt liegt. Unter der Telefonnummer 0431 80649649 oder online auf teranet.de können sich Interessierte weiterhin unverbindlich zum Glasfaseranschluss beraten lassen oder direkt online einen Vertrag für ihren Glasfaseranschluss abschließen.